Niedrige Temperaturen in den Formel-1-Nächten von Las Vegas bringen Fahrer und Ingenieure ins Grübeln. Kälte beim Grand Prix in der Glücksspielmetropole ist nicht nur für die Reifen eine Herausforderung, wenn man ihre volle Leistung ausschöpfen will. Für die Piloten der Motorsport-Königsklasse geht es um ganz selbstverständliche Dinge wie warme Finger.
«Deine Hände müssen funktionieren, wenn du fährst. Deshalb müssen wir darauf ganz besonders achten», sagte McLaren-Pilot Lando Norris vor dem vorletzten Rennen des Jahres. Manchmal würden da einfache Dinge helfen wie Handwärmer, um steifen Fingern vorzubeugen.
1978 beim Grand Prix von Kanada hatte es nur fünf Grad
In der Wüste Nevadas ist es nicht ungewöhnlich, dass die Temperaturen im November nachts einstellige Werte haben. Das Rennen selbst beginnt am Samstag um 22.00 Uhr Ortszeit. Die niedrigsten Temperaturen in der Geschichte der Formel 1 wurden mit nur fünf Grand 1978 beim Großen Preis von Kanada gemessen.
«Wenn man bei solchen Streckentemperaturen rausfährt, ist es schwierig», befand Haas-Pilot Nico Hülkenberg. «Es wird herausfordernd sein.» Der Umgang mit niedrigen Temperaturen ist den Fahrern aber nicht fremd. Sie kennen das etwa von den Tests vor Saisonbeginn, die lange in Spanien im Februar stattfanden.
In Las Vegas herrscht Rutschgefahr
Als «große Unbekannte» für die Fahrer bezeichnete Pirellis Motorsportchef Mario Isola die Bedingungen auf dem Strip in Las Vegas, wo auch neuer Asphalt verlegt wurde. Die Gummis wurden entwickelt, um bei hohen Temperaturen viel Grip zu verleihen. Bei niedrigen Temperaturen sind sie deutlich weniger griffig. Es herrscht Rutschgefahr.
«Es kann da so viele Variablen geben», meinte Carlos Sainz von Ferrari, der sich wie seine Konkurrenten auch nur im Simulator auf den Kaltstart in Las Vegas vorbereitet hat. «Du kannst so gut vorbereitet sein, wie du willst. Erst wenn du im Auto sitzt, kannst du richtig darauf reagieren.»
Der Reifenpoker als Show-Element?
Die Reifen bringt man normalerweise in den Kurven auf Temperatur, auf den langen Geraden kühlen sie hingegen wieder aus. Die Organisatoren sehen die Reifen dabei auch als eine Art Show-Element. «Das steigert die Spannung und den Wettbewerb auf der Strecke», meinte Cheforganisatorin Renee Wilm über den Reifenpoker.
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