Nach der Enttäuschung von Monaco ist Lewis Hamilton mit Problemen in das Formel-1-Wochenende von Aserbaidschan gestartet.
Der Weltmeister belegte im Training auf dem Stadtkurs von Baku am Freitag nur den schwachen elften Platz und musste sich WM-Spitzenreiter Max Verstappen klar geschlagen geben.
Der Niederländer Verstappen wurde hinter seinem Red-Bull-Teamkollegen Sergio Perez aus Mexiko Zweiter, dem 36 Jahre alten Hamilton fehlte mehr als eine Sekunde auf die Spitze. Verstappen hatte durch seinen Sieg im Fürstentum erstmals die Führung in der Gesamtwertung übernommen, Hamilton belegte in seiner Wahlheimat vor zwei Wochen nur Rang sieben.
Red Bull dominiert
Vieles deutet darauf hin, dass Red Bull auch in Baku der Favorit auf den Sieg beim Grand Prix an diesem Sonntag (14.00 Uhr/Sky) ist. Beide Fahrer hinterließen zum Auftakt einen positiven Eindruck, machten keine Fehler und verdrängten die überraschend starken Carlos Sainz und Charles Leclerc im Ferrari auf die Ränge drei und vier. Auch der Finne Valtteri Bottas fuhr im zweiten Silberpfeil als 16. nur hinterher. Kein Mercedes in den Top Ten – das kommt selten vor. Offen ist aber, ob taktiert wurde und wie sich schnell sich Mercedes im Qualifying am Samstag doch noch steigern kann.
Vor dem sechsten Saisonrennen liegt Verstappen (105 Punkte) in der Gesamtwertung knapp vor Hamilton (101), Dritter ist Lando Norris von McLaren (56). Sebastian Vettel (10) ist nach seinem fünften Platz zuletzt in Monaco Gesamt-Elfter und würde gerne wieder in die Punkte fahren. «Wir müssen weiter pushen und sehen, was wir in den nächsten Rennen holen können», sagte Vettel, der nur Trainings-15. wurde.
Schumacher-Auto mit Prolemen
Mick Schumacher musste sich im unterlegenen Haas-Wagen mit Rang 19 begnügen und ließ nur Nicholas Latifi im Williams hinter sich. Dabei hatte der 22-Jährige am Ende der zweiten Einheit Probleme an seinem Auto und musste an die Box. «Ich freue mich aufs Wochenende. Hoffentlich können wir mit Williams und Alfa kämpfen», hatte Schumacher bereits vor dem Training gesagt. Mehr als Positionskämpfe jenseits der WM-Zähler dürften für ihn nicht drin sein.
Große Diskussion gab es auch zum Auftakt in Aserbaidschan um die biegsamen Heckflügel von Red Bull. Diese bringen durch geringeren Luftwiderstand einen Vorteil auf den Geraden, weil sie sich bei höhere Geschwindigkeiten neigen können. In den Kurven nimmt der sogenannte Flexi-Flügel wieder seine ursprüngliche Form an und sorgt für Abtrieb. «Es ist natürlich ein Vorteil auf der Geraden, aber wir machen das Beste aus dem, was wir haben», hatte Hamilton gesagt.
Mercedes kündigte Proteste an, falls Red Bull auch in Baku von diesem technischen Kniff Gebrauch macht. Offiziell wurde von einem solchen Schritt zunächst noch nichts bekannt, auch wenn Red Bull offenbar einen Flügel einsetzte, der sich wieder biegen konnte. Verboten ist das nicht, da es sich um eine Grauzone in den Regeln handelt, die auch andere Teams ausnutzen, ehe dieses Mittel beim kommenden Rennen in Frankreich in zwei Wochen verboten sein wird.
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