Die Formel 1 ist nach Berichten in Sozialen Netzwerken über rassistische, homophobe und sexistische Beleidigungen unter Fans in Spielberg um Aufklärung bemüht.
In einem Statement am Sonntag war von «völlig inakzeptablen Kommentaren» beim Großen Preis von Österreich die Rede. «Wir nehmen diese Angelegenheiten sehr ernst», hieß es weiter.
Kurz danach meldete sich auch Rekordweltmeister Lewis Hamilton zu Wort. Er sei «angewidert und enttäuscht zu hören, dass einige Fans mit rassistischem, homophobem und generell beleidigendem Verhalten» konfrontiert seien. Der Besuch bei einem Formel-1-Rennen dürfe nie Auslöser für «Angst und Schmerz» sein.
Die Formel 1 steht nach eigenen Angaben bereits mit dem Veranstalter und dem Sicherheitsdienst in Kontakt. Die Motorsport-Königsklasse kündigte zudem Gespräche mit den Personen an, die die Vorfälle gemeldet haben.
Vor allem Frauen berichteten bei Twitter unter anderem von Pfiffen gegen sich oder andere Frauen von – nach deren Schilderung – überwiegend niederländischen Fans. Ein Mädchen, das Eis verkaufe, sei pausenlos von älteren betrunkenen Männern belästigt worden. Ein weiblicher Fan von Lewis Hamilton soll von Verstappen-Anhängern gesagt worden sein, dass sie keinen Respekt verdienen würden. Verifizieren ließen sich solche Schilderungen zunächst nicht.
«Wir dürfen uns nicht zurücklehnen und erlauben, dass das so weitergeht», forderte Hamilton, der sich auch schon irritiert und enttäuscht gezeigt hatte, dass Fans des niederländischen WM-Spitzenreiters Max Verstappen, die zu Zehntausenden in die Steiermark gereist sind, bei einem Unfall Hamiltons in der Qualifikation geklatscht hatten.
Am Wochenende zuvor war wiederum Verstappen beim Heimrennen von Hamilton in Silverstone ausgebuht worden. «Wir lieben die Fans, wir wollen sie da haben, wir wollen, dass sie emotional und leidenschaftlich sind, aber es sollte nicht persönlich werden», betonte Mercedes-Teamchef Toto Wolff in Spielberg. Und Verstappen sagte der britischen Zeitung «The Guardian» zu buhenden Anhängern und dem spannenden WM-Kampf: «Diese Leute sind keine echten Formel-1-Fans. Sie können nicht wirklich wertschätzen, was gerade passiert.»
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