Der frühere Formel-1-Chef Bernie Ecclestone wird wegen Betrugs angeklagt. Es gehe um Vermögenswerte im Ausland im Wert von mehr als 400 Millionen Pfund (472,6 Mio Euro), teilte die britische Staatsanwaltschaft Crown Prosecution Service mit.
Demnach soll der 91-Jährige die Besitztümer den britischen Steuerbehörden verschwiegen haben. «Die Staatsanwaltschaft erinnert alle Beteiligten daran, dass gegen diesen Angeklagten jetzt ein Strafverfahren läuft und er ein Recht auf ein faires Verfahren hat», sagte Generalstaatsanwalt Andrew Penhale. Die erste Anhörung ist am 22. August in London geplant, theoretisch ist eine Strafe von bis zu zehn Jahren Haft möglich.
Ecclestone prägte die Formel 1 seit der Übernahme der Werbe- und Fernsehrechte Ende der 1970er Jahre wie kein Zweiter. Der nur knapp 1,60 Meter große Brite machte die Serie als machtvoller Geschäftsführer zu einem weltumspannenden und milliardenschweren Unternehmen. Ecclestone erschloss immer wieder neue Märkte, er schreckte dabei vor politisch umstrittenen Ländern und Machthabern nicht zurück. Mit seiner Meinung zu Diktaturen und anderen brisanten Aussagen sorgte er auch immer wieder für Unverständnis und Skandale.
Zudem wird es nicht sein erstes Mal vor Gericht. Wegen des Verkaufs der Formel 1 an das Investmentunternehmen CVC im Jahr 2006 musste Ecclestone sich im April 2013 als Angeklagter in München verantworten und sich dem Vorwurf der Bestechung stellen. Im August desselben Jahres wurde das Verfahren gegen eine Geldauflage von 100 Millionen US-Dollar eingestellt. Im Januar 2017 wurde Ecclestone von den neuen Formel-1-Besitzern Liberty Media als Geschäftsführer abgesetzt.
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