22. November 2024

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Red-Bull-Teamchef: Strafe ein Handicap für 2023 und 2024

Weniger Zeit für das Tüfteln im Windtunnel - das trifft Red Bull viel härter als die Geldstrafe, die das derzeit beste Formel-1-Team für das Überschreiten der Ausgabengrenze zahlen muss.

Red Bull fürchtet nach den Strafen im Ausgabenstreit einen Nachteil gegenüber der Formel-1-Konkurrenz im Titelkampf der kommenden beiden Jahre. Die sieben Millionen US-Dollar Strafe wiegen in diesem Zusammenhang weit weniger schwer als die Einschränkungen für zwölf Monate beim Testen der Aerodynamik.

Das Team hat allein durch diese Sanktion wegen der Mehrausgaben in der vergangenen Saison zehn Prozent weniger Zeit für die Arbeit im Windtunnel. Als Weltmeister in der Konstrukteurswertung kommen weitere fünf Prozent weniger im ersten halben Jahr hinzu.

«Es verschafft unseren Rivalen einen Vorteil»

«Es ist ein Schlag, ein Handicap», betonte Teamchef Christian Horner in einer eigens einberufenen Solo-Pressekonferenz im Fahrerlager des Großen Preises von Mexiko. Hochgerechnet auf eine Runde könnte das eine Viertel- bis eine halbe Sekunde ausmachen. «Es verschafft unseren Rivalen einen Vorteil, deswegen haben sie auch nach einer drakonischen Strafe gerufen», sagte Horner und fügte hinzu: «Ich bin sicher, wenn jemand unseren Windtunnel niedergebrannt hätte, wäre es nicht genug gewesen.» Gerade Red Bull mit Stardesigner Adrian Newey zählt im Aero-Bereich praktisch immer zu den Besten.

Das Team überzog 2021 im ersten Jahr des Ausgabenlimits die erlaubten 148,6 Millionen US-Dollar den Angaben des Internationalen Automobilverbandes Fia zufolge mit rund 2,15 Millionen US-Dollar um 1,6 Prozent. Dazu führte auch ein Verfahrensfehler, ohne den Red Bull den Rechnungen zufolge bei 0,37 Prozent über dem erlaubten Budget gelegen hätte, umgerechnet rund 501 850 Dollar.

Das Angebot des akzeptierten Vertragsbruchs hätten sie nur «widerwillig» angenommen, sagte Horner, nachdem auch ungenau angepasste Kosten wie fürs Catering zum Überschreiten des Ausgabenlimits gesorgt haben sollen. Aus Sicht von Horner hätte das Geld jedenfalls keinen Entwicklungsvorteil im Kampf mit Mercedes und Ferrari gebracht.

Seine Pressekonferenz schloss Horner dann noch mit einer klaren Ansage ab: «Was wir an Zeit im Windtunnel verlieren, haben wir an Motivation gewonnen. Wir werden nächstes Jahr hart kämpfen.» Nach dem erneuten Titelgewinn in der Fahrerwertung durch Max Verstappen siegte Red Bull nach acht Mercedes-Jahren zum ersten Mal wieder bei den Konstrukteuren.