Nico Hülkenberg zupfte seinen Rennanzug zurecht, setzte sich seinen Helm auf und startete im VF-23 sein Comeback als Stammkraft in der Formel 1. Drei Jahre nach seinem Aus bei Renault steuerte der Rheinländer seinen Haas-Dienstwagen souverän durch die ersten beiden Trainingseinheiten beim Saisonauftakt in Bahrain.
«Ich habe schon ein paar Jahre hinter mir, ich weiß also, was auf mich zukommt», sagte der 35-Jährige vor seiner Rückkehr in den Grand-Prix-Alltag. «Ich weiß, was ich zu erwarten habe und bin einfach bereit, endlich wieder loszulegen.»
Der Realitätscheck wird Hülkenberg nicht schwer gefallen sein. Der Emmericher weiß schließlich, dass er für einen Rennstall fährt, der in der vergangenen Saison nur Achter unter den zehn Teams in der Konstrukteurswertung wurde. Vor allem das zweite Training lief aber blendend.
Aston Martin stark
Hülkenberg, zuletzt Ersatzfahrer bei Aston Martin, musste sich im Auftakttraining noch mit Platz 14 begnügen, ihm fehlten 2,285 Sekunden auf Spitzenreiter Sergio Perez im Red Bull. Die zweite Einheit des Tages unter Flutlicht beendete er indes auf Rang fünf mit nur 0,469 Sekunden Rückstand auf Spitzenmann Fernando Alonso im Aston Martin (1:30,907 Minuten).
Der spanische Ersatz für den Ende vergangener Saison zurückgetretenen Sebastian Vettel zeigte, dass der englische Rennstall einen enormen Entwicklungssprung über den Winter gemacht hat. Alonsos erst vor wenigen Tagen am rechten Handgelenk operierter Teamkollege Lance Stroll wurde starker Sechster.
«Kleine Dinge können eine große Wirkung haben und einen großen Unterschied machen», meinte Hülkenberg, der Nachfolger des nach zwei Jahren von Haas abservierten Mick Schumacher. «Ich glaube, das Mittelfeld ist wieder sehr, sehr umkämpft und eng.»
Weltmeister Verstappen Zweiter, Perez Dritter
Da will Hülkenberg hin, ins Mittelfeld, wo ab Platz zehn Punkte und damit auch Millionen an Prämien für das Team warten. Red Bull ist längst ganz oben. Weltmeister Max Verstappen schloss den ersten Tag als nur hauchdünn geschlagener Zweiter ab (+0,169 Sekunden). Direkt dahinter landete Teamkollege Perez (+0,171 Sekunden), der im ersten Training noch Bestzeit gefahren war. Der siebenmalige Weltmeister Lewis Hamilton musste sich im Mercedes schließlich mit Position acht begnügen.
Alonsos Teamkollege Stroll hatte die Testfahrten wegen eines Radunfalls verpasst. Dabei hatte sich der Kanadier das linke Handgelenk gestaucht und das rechte sogar gebrochen. Nach einer Operation gaben die Ärzte aber Grünes Licht für einen Einsatz an diesem Wochenende. Es könnte für Aston Martin ein erfolgreiches werden – und womöglich auch für Haas und Hülkenberg.
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