Nimmersatt Max Verstappen lässt in der Formel 1 auch nach Titel Nummer drei nicht locker und ist weiter auf Rekordjagd.
Beim spannenden Grand Prix der USA holte sich der Weltmeister in Austin schon den 50. Sieg seiner Karriere und den 15. in diesem Jahr. Damit stellte der Red-Bull-Star seine Saison-Bestmarke aus dem Vorjahr ein, in den verbleibenden vier Rennen kann er den Rekord weiter aufbessern. Nach einem packenden Dreikampf belegte Lewis Hamilton im Mercedes Rang zwei vor McLaren-Pilot Lando Norris.
Der von Platz sechs gestartete Verstappen musste allerdings heftiger als gewohnt um seinen dritten Texas-Sieg in Serie kämpfen, lag schließlich nur 2,2 Sekunden vor Hamilton. Am Ende aber baute der Niederländer seine ohnehin riesige Führung in der Gesamtwertung weiter aus, am Jahresende wird er wohl den größten Vorsprung in der Formel-1-Historie haben. Auch den Rekord der meisten Führungsrunden pro Saison schraubte Verstappen weiter in die Höhe.
Erneut punktlos blieb Haas-Fahrer Nico Hülkenberg. Trotz eines großen Update-Pakets an seinem Rennwagen musste sich der Rheinländer mit Rang 13 begnügen.
Von Platz sechs an die Spitze
Nach dem knallbunten Gastspiel in Miami im Mai war Texas der zweite USA-Abstecher der Formel 1 in diesem Jahr. Für die boomende Rennserie ist vor allem der riesige US-Markt von großer Bedeutung. 432.000 Zuschauer und Zuschauerinnen zählten die Streckenbetreiber über das Wochenende auf dem Circuit of the Americas, der 2012 seine Grand-Prix-Premiere hatte. Austin hat sich seither fest im Kalender etabliert. Nach Miami kommt im November auch noch ein Glitzer-Event in Las Vegas dazu.
Etwas royalen Glanz versprühte in Austin Prinz Harry, der als Gast in der Mercedes-Box einen wenig aufregenden Start sah. Norris kam in seinem 100. Formel-1-Rennen besser weg als Charles Leclerc im Ferrari, der seine Pole Position nicht bis zur ersten Kurve verteidigen konnte. Dahinter verdrängte Scuderia-Fahrer Carlos Sainz zunächst Hamilton von Rang drei.
Auch Verstappen machte gleich eine Position gut. Der Champion hatte sich durch einen Fahrfehler in der Qualifikation selbst um den Spitzenplatz gebracht. Weil er kurz neben die Strecke geraten war, kassierten die Rennkommissare seine Bestzeit. So musste Verstappen von Rang sechs starten, nach fünf Runden aber hatte er es schon auf Platz vier geschafft. «So lange wir in der letzten Runde vorn liegen, ist das genug», hatte der 26-Jährige kurz vor dem Einstieg ins Auto noch am TV-Mikrofon gesagt.
Verstappen lechzt weiter nach Siegen
Dass sein Hunger nach Siegen auch nach dem vorzeitigen dritten Titelgewinn vor zwei Wochen in Katar längst nicht gestillt ist, hatte Verstappen schon am Samstag bewiesen. Souverän fuhr der Red-Bull-Star im fünften Sprint der Saison allen davon und holte sich den dritten Erfolg in diesem verkürzten Rennformat in diesem Jahr.
Auch sein einstiger Erzrivale Hamilton war auf einer seiner Lieblingsstrecken gut unterwegs und ließ schnell die beiden Ferrari von Sainz und Leclerc hinter sich. Die neuen Bauteile an seinem Mercedes zeigten die erhoffte Wirkung. Nun lag nur noch Norris vor dem Rekordweltmeister, der dem McLaren-Jungstar Zehntel um Zehntel näher kam.
Verstappen hatte sich unterdessen mit einem harten Manöver an Leclerc vorbeigedrängt, wenig später bog er zum Reifenwechsel ab. Damit war das Taktik-Spiel eröffnet. Auch Norris kam zum Boxenstopp, Mercedes dagegen beließ Hamilton zunächst draußen und wollte wohl einen Halt an der Garage sparen. «Ich habe hier echt zu kämpfen», funkte der 38-Jährige, dessen Reifen stark abbauten.
Hamilton schnappt sich P2
Als Hamilton schließlich zur Box kam, zogen Norris und Verstappen vorbei. «Ihr habt mir eine höllisch große Lücke gegeben, die ich schließen muss», meldete Hamilton mit Blick auf das nun vorausfahrende Duo. Nach der Hälfte des Rennens war dann vorläufig die gewohnte Ordnung wieder hergestellt: Verstappen übernahm die Führung, klagte allerdings über Bremsprobleme.
Die zweite Runde der Boxenstopps wirbelte das Bild wieder durcheinander. Verstappen und Norris holten frische Gummiwalzen, jetzt führte erneut Hamilton. Doch der siebenmalige Weltmeister hatte seine Reifen auch so hart beansprucht, dass er ebenfalls noch einmal halten musste.
Damit war der Weg frei für Seriensieger Verstappen, auch wenn die Abstände bis zum Schluss knapper waren als sonst. Hamilton schnappte sich noch Norris, an Verstappen aber kam er nicht mehr heran.
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