Kann Lewis Hamilton im Grand Prix von São Paulo am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) zurückschlagen? Nach zwei Bestrafungen ist der Mercedes-Pilot jedenfalls heiß, den Malus wettzumachen. WM-Spitzenreiter Max Verstappen hat eine deutlich komfortablere Ausgangslage in Interlagos.
Wild entschlossener Hamilton
Was für ein schwarzes Wochenende! Eine Motorenstrafe und eine Ahndung wegen eines irregulären Heckflügels haben Lewis Hamilton weit zurückgeworfen. Die WM entgleitet ihm – oder doch nicht? 15 Plätze machte er im Sprint gut, wurde sogar noch Fünfter. Mit der Strafversetzung wegen eines neuen Motorenteils macht das Rang zehn in der Startaufstellung. «Es war niederschmetternd, aber man darf sich davon nicht aufhalten lassen», sagte der siebenmalige Weltmeister, der am Sonntag eine weitere Aufholjagd hinlegen muss: «Es ist noch nicht vorbei.» Mercedes-Teamchef Toto Wolff bescheinigte seinem Star-Piloten einen «brillanten Job» und meinte über Funk trotzig: «Ihr könnt uns alle mal.» Wolff erläuterte den Ausbruch später. «Es ist eine Einstellung, die wir haben. Wenn es manchmal hart auf hart kommt, muss man diese Widerstandsfähigkeit aufbauen.»
Vorsichtiger Verstappen
Max Verstappen träumt noch nicht von der WM. Das versichert der Niederländer zumindest Woche für Woche. Und sein zweiter Startplatz hinter Valtteri Bottas im zweiten Mercedes lässt ihn auch noch nicht jubeln. Das Wetter könnte Verstappen, der seine WM-Führung auf Hamilton mit Rang zwei im Sprint auf 21 Punkte ausbaute, aber in die Karten spielen. «Es soll etwas wärmer werden, was hoffentlich besser für uns sein wird, aber das ist im Moment schwer zu sagen», befand der 24-Jährige. Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko kennt die erste Aufgabe von Verstappen im Rennen. «Wir müssen an Bottas vorbeikommen, sonst bestimmt er das Tempo und wird so trödeln, dass Hamilton rankommen kann», meinte der Österreicher. Der Engländer könne weit nach vorne stürmen. «Ich bin überzeugt, dass es Hamilton schafft, zumindest auf Platz vier zu fahren», sagte Marko.
Optimistischer Vettel
Sebastian Vettel weiß, dass sein Aston Martin für die vorderen Plätze in diesem Jahr nicht gut genug ist. Dafür ist es für den viermaligen Weltmeister umso wichtiger, im Mittelfeld mithalten zu können. Im dritten und letzten Sprint dieser Saison am Samstag gelang ihm das weitgehend mit Position zehn. «Für uns war es das Maximum. Wir sind auf der Geraden viel zu langsam gewesen und haben unheimlich viel Zeit verloren», räumte Vettel ein. Wegen der Strafversetzung von Lewis Hamilton rutscht der 34-Jährige in der Startaufstellung aber einen Platz nach vorne. Er traut sich zum dritten Mal nacheinander Zähler zu. «Ich weiß, dass es schwer wird, Punkte zu sammeln. Die Autos hinter uns sind schneller, die vor uns normal auch», sagte Vettel. Dennoch sei er zuversichtlich.
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