Charles Leclerc geht als Favorit in den Großen Preis von Singapur. Der erste Startplatz des Ferrari-Stars ist auf dem engen Stadtkurs besonders wichtig, da es am Sonntag (14.00 Uhr/Sky) zum Überholen nicht viele Möglichkeiten gibt. Max Verstappen muss im Red Bull außergewöhnlich fahren, um im Stadtstaat schon frühzeitig Formel-1-Weltmeister zu werden. Die deutschen Piloten haben die Punkteränge im Blick.
Aufholjagd I: Für den vorzeitigen Titelgewinn muss Verstappen das Rennen auf jeden Fall gewinnen. Vom achten Platz wird das in dem schmalen Betonkanal schwer, zumal Hauptkonkurrent Leclerc von ganz vorn loslegt. «Zum Überholen ist kaum Platz», sagte Verstappen, der weiß, wie schwer die Aufgabe wird. Selbst wenn er gewinnt, muss Leclerc auch noch einen großen Rückstand auf ihn haben, damit es mit der Titelparty in der Marina Bay klappt. Verstappen geht mit 116 Punkten Vorsprung auf Leclerc ins Rennen, 138 braucht er nach dem Schwenken der Zielflagge für die Weltmeisterschaft. Ansonst gibt es in einer Woche im japanischen Suzuka aber schon die nächste Chance.
Aufholjagd II: Sebastian Vettel ist mit insgesamt fünf Siegen der erfolgreichste Fahrer in Singapur. In seinen letzten Grand Prix in der asiatischen Metropole geht der 35-Jährige aber nur als 14. «Es wäre hilfreich, wenn es etwas mehr regnet, damit die Dinge durchgewirbelt werden», sagte der Aston-Martin-Fahrer: «Ich denke, wir haben eine ziemlich gute Renn-Pace, also werden wir unser Bestes geben, um um die Punkte zu kämpfen.» Dreimal gewann der Heppenheimer für Red Bull in Singapur, zweimal für Ferrari. Zuletzt 2019.
Wetter: Am Samstag gab es schon mal einen Vorgeschmack auf den Sonntag. Heftige Regenfälle, Blitz und Donner gepaart mit enormer Hitze, dann aber zwischendurch auch Sonnenschein. Unweit des Äquators wechseln die Bedingungen in diesen Tagen schnell. Die Wahrscheinlichkeit für Gewitter ist erneut hoch, auch stark regnen könnte es während des Großen Preises, wenn am Abend in der Dunkelheit unter Flutlicht gefahren wird.
Punkte im Blick: Mick Schumacher kämpft weiter um einen Vertrag über das Saisonende hinaus. Sechs Rennen bleiben dem 23-Jährigen noch, um sich bei Haas zu beweisen. Platz 13 ist nicht die beste Ausgangsposition, um es zum dritten Mal in seiner Laufbahn in die Punkte zu schaffen, zumal er noch nie ein Rennen in Singapur gefahren ist. «Wenn es regnet, sehe ich definitiv Chancen für uns, denn auf nassem Untergrund ist unser Auto stark», sagte der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher.
Dauerbrenner: Alpine-Fahrer Fernando Alonso startet überraschend vom fünften Platz in sein Rekordrennen. Der Spanier absolviert seinen 350. Grand Prix und ist damit fortan der Formel-1-Fahrer mit den meisten Rennstarts. «Das Überholen ist schwer. Ich hoffe, dass wir den Job im Rennen zu Ende bringen», sagte Alonso, der den Finnen Kimi Räikkönen (349) überholt. Ein Ende ist für den 41 Jahre alten Ex-Weltmeister nicht in Sicht. Im kommenden Jahr fährt der zweimalige Champion bei Aston Martin und ersetzt dort Sebastian Vettel.
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