Nächste Station Dschidda, Saudi-Arabien. Die Formel 1 startet zwei Wochen nach dem Auftaktrennen in der Wüste von Sakhir auf dem spektakulären Stadtkurs im nächsten Königreich im Mittleren Osten.
Die Rollen auf der Strecke scheinen klar verteilt vor dem Großen Preis am Sonntag (18.00 Uhr/Sky). Sind sie es wirklich?
Ist Red Bull auf dem Dschidda Corniche Circuit zu schlagen?
Schwer vorstellbar nach dem souveränen Auftakt mit dem Sieg von Titelverteidiger Max Verstappen vor dessen Teamkollegen Sergio Perez. «Ich gehe nicht davon aus, dass es einfach wird», sagte der zweimalige Champion Verstappen mit Blick auf das kommende Rennen und verwies auf die unterschiedlichen Streckencharakteristiken. Verstappen kommt dabei zum Schluss: Man brauche ein schnelles Auto. Genau das hat Red Bull aber.
Hinzu kommt, dass Ferrari im Wagen von Charles Leclerc die Kontrollelektronik nach dem Bahrain-Aus wechseln musste und der vermeintliche Verstappen-Herausforderer per se in der Startaufstellung zehn Plätze zurück muss. Und bei Mercedes rechnet noch keiner mit der großen Wende, bleibt fast nur noch Aston Martin vor allem mit dem zweimaligen Champion Fernando Alonso, Dritter beim Auftakt in Bahrain.
Warum wird es auch in Dschidda vermutlich schwer für Mercedes mit Superstar Lewis Hamilton?
Von der großen Wende geht Teamchef Toto Wolff nicht aus, «Game Changer» hätten sie nicht dabei, kündigte er bereits an. Das Autokonzept – Mercedes verzichtet auch in dieser Saison praktisch auf die Seitenkästen – funktioniert wieder nicht. Die Umbaumaßnahmen erfordern Zeit, aber auch Geld. Und das ist limitiert durch eine Budgetobergrenze für die Teams. Als der Silberpfeil noch richtig schnell war, hatte Hamilton 2021 die Premiere in Saudi-Arabien gewonnen.
Ist Formel-1-Rückkehrer Nico Hülkenberg bei gerade erst mal zwei Rennen in Saudi-Arabien dort schon mal gestartet?
Im vergangenen Jahr. Der mittlerweile 35-Jährige sprang damals für Sebastian Vettel ein, der wegen einer Coronaerkrankung passen musste. Hülkenberg steuerte den Aston Martin auf den zwölften Platz. Mick Schumacher, mittlerweile nur noch Ersatzfahrer bei Mercedes, konnte im vergangenen Jahr auf dem Kurs zum Rennen nicht antreten, nachdem er den Haas-Wagen in der Qualifikation bei einem schweren Unfall geschrottet hatte. In den bisherigen zwei Auflagen in Saudi-Arabien schaffte es bemerkenswerterweise noch nie ein Deutscher in die Top Ten. 2021 war Vettel ebenso wie Mick Schumacher ausgeschieden.
Was zeichnet die Strecke aus?
Sie ist super schnell, sie ist super eng, und damit ist sie auch gefährlich. Der schwere Unfall 2022 von Mick Schumacher hatte eine entsprechende Sicherheitsdiskussion ausgelöst. Die Wagen rasen mit durchschnittlich rund 250 Stundenkilometern über die über sechs Kilometer lange Strecke. Nur in Monza, dem «Tempel of Speed» in Italien sind sie noch schneller. Einen Rekord hält der Kurs, der auch vom deutschen Formel-1-Stammarchitekten Hermann Tilke entworfen wurde, aber: Mit 27 hat keine Strecke mehr Kurven als der Dschidda Corniche Circuit.
Wann finden die Trainings, die Qualifikation und das Rennen statt und wer überträgt den Großen Preis von Saudi-Arabien?
Es geht los mit dem 1. Freien Training am Freitagnachmittag um 14.30 Uhr MEZ. Die zweite Übungseinheit ebenfalls über eine Stunde ist für 18.00 Uhr MEZ angesetzt. Nach dem 3. Freien Training am Samstag (14.30 Uhr MEZ) startet die Qualifikation um 18.00 Uhr MEZ, ebenso wie Rennen tags darauf. Übertragen wird alles vom Bezahlsender Sky.
Weitere Nachrichten
MotoGP in den Niederlanden: Weltmeister Bagnaia dominiert
Crash von Verstappen und Norris: Russell siegt in Spielberg
Crash von Verstappen und Norris: Russell siegt in Spielberg