Der Motorsport hat nach Ansicht des früheren Formel-1-Piloten Gerhard Berger die Chance, durch technische Weiterentwicklungen den Klimaschutz zu fördern.
Unter Wettkampfdruck werde viel schneller entwickelt, sagte der Österreicher im Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Montag). «Der Motorsport ist ein gewaltiges Versuchsfeld, das längst noch nicht ausgeschöpft ist. Letztlich kann auch nicht alles aus dem Labor in die Serie übertragen werden, sondern muss auf der Strecke getestet werden», betonte der Chef der Deutschen Tourenwagen-Masters.
Die Motoren, die in der Formel 1 gefahren würden, seien die effizientesten auf der ganzen Welt. Es gebe keinen besseren Wirkungsgrad, meinte Berger. «Und solange die anderen Antriebsmodelle auch nicht das Gelbe vom Ei sind, muss man diese Technik ernst nehmen. Weltweit wird es noch recht lange viele Verbrennermotoren geben», sagte er.
DTM arbeite an «Elektrikprogramm»
Berger verwies darauf, dass der Turbolader im Rennsport weiterentwickelt und dann in der Serienproduktion eingesetzt worden sei. «Bald wird es den Einsatz von nicht fossilem Kraftstoff geben. Wir arbeiten in der DTM an einem Elektrikprogramm, an einem E-GT-Tourenwagen», erklärte der 62-Jährige.
Zugleich beklagte er, dass die Entwicklung nicht so schnell vorankommt, wie es möglich wäre, und die Kosten enorm hoch sind. «Allerdings ist diese Entwicklung eines Prototypen nicht billig. Angesichts der Weltlage im Moment, des Krieges in der Ukraine, der drohenden Rezession wird eine Finanzierung nicht einfacher. Jeder will diese Technik, aber keiner möchte zahlen», sagte Berger.
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