23. November 2024

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Dunkle Wolken über Hamilton: Strafversetzung in São Paulo

Auch das noch! Lewis Hamiltons Dienstwagen bekommt einen neuen Motor. Der Mercedes-Pilot wird in São Paulo strafversetzt. Die WM-Chancen von Spitzenreiter Max Verstappen steigen weiter.

Unter dem grauen Himmel von São Paulo sind die WM-Aussichten von Lewis Hamilton noch düsterer geworden. Der Mercedes-Pilot erlebte zum Auftakt des Grand-Prix-Wochenendes in Brasilien den nächsten Rückschlag im Duell mit Spitzenreiter Max Verstappen.

Hamilton muss nach einem regelwidrigen Motorentausch im viertletzten Saisonrennen am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) fünf Plätze weiter hinten starten. Red-Bull-Pilot Verstappen hat damit beste Aussichten, seine 19-Punkte-Führung weiter auszubauen.

Im Auftakttraining auf dem Autódromo José Carlos Pace in Interlagos gab der wild entschlossene Hamilton aber das Tempo vor. Der Brite drehte am Freitag in 1:09,050 Minuten vor Verstappen (+0,367 Sekunden) die schnellste Runde. Dritter nach der einstündigen Einheit wurde Sergio Perez im zweiten Red Bull.

Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas sicherte sich Position vier. Aston-Martin-Pilot Sebastian Vettel landete nur auf dem zwölften Platz, Mick Schumacher im Haas wurde 16.

«In vier Rennen können viele Dinge passieren»

Hamilton steht unter Zugzwang – und wie! «Es war schon immer so, dass man jedes Rennen gewinnen muss, besonders seit wir aus der Pause zurückgekommen sind, aber wir haben es nicht wirklich geschafft», meinte der 36-Jährige über den Druck, endlich wieder siegen zu müssen. Seinen bislang letzten von fünf Saisonsiegen feierte Hamilton Ende September in Russland. Die erwartbare Motorenstrafe von Brasilien erschwert seinen Comeback-Versuch immens.

Verstappen konnte zuletzt in den USA und Mexiko gewinnen, neunmal war er 2021 insgesamt schon erfolgreich. «Ich bin sehr konzentriert», versicherte der 24-Jährige, der noch nicht öffentlich von seinem ersten greifbaren WM-Titel sprechen will. «In vier Rennen können viele Dinge passieren. Es sieht gut aus für uns, aber die Dinge können sich sehr schnell ändern.»

Verstappen verwies auf den Sommer. Nach dem Grand Prix von Österreich Anfang Juli lag er schon einmal 32 Zähler vor Hamilton. Nur zwei Rennen später hatte sich der Engländer mit acht Punkten an die Spitze geschoben. «Wir werden auch hier wieder versuchen, unser Bestes zu geben», beteuerte Verstappen, der die letzte Auflage in Brasilien 2019 für sich entscheiden konnte.

Interlagos ist aber immer für Dramen gut – vielleicht hat auch der Sprint daran seinen Anteil. Zum dritten und letzten Mal in dieser Saison wird hier das neue Format ausgetragen. 24 Runden Vollgas ohne verpflichtenden Boxenstopp, dafür mit drei Punkten für den Sieger.

An den letzten Sprint-Wochenenden war Verstappen dann im Silverstone-Rennen nach einer Kollision mit Hamilton bei höchster Geschwindigkeit ausgeschieden, in Monza crashten sich Verstappen und Hamilton sogar beide spektakulär ins Aus. Die Auflösung gibt es nun am Samstag (20.30 Uhr).

Von Martin Moravec, dpa