Die Formel-1-Fans müssen nach Ansicht von Hockenheimring-Chef Jorn Teske noch länger auf die Rückkehr der Rennserie nach Deutschland warten.
«Der Wunsch wäre, dass wir in den nächsten Jahren auf dem Hockenheimring auf regelmäßiger Basis wieder ein Rennen haben werden. Aber da ist noch ein weiter Weg zu gehen», sagte Teske der Deutschen Presse-Agentur: «Realistischerweise sprechen wir da sicherlich nicht über 2024 oder 2025, sondern vermutlich erst ab 2026.» Derzeit wird am Rennkalender für kommendes Jahr gewerkelt. Nichts deutet darauf hin, dass Deutschland dabei ist.
Der Geschäftsführer der Rennstrecke in Baden-Württemberg betonte, dass ein Comeback im Land der Autobauer keine Selbstverständlichkeit sei. «Wenn die finanziellen Rahmen so blieben, wie sie in der Vergangenheit waren und das Risiko so bliebe, wie es in der Vergangenheit war, dann scheint es nicht sehr realistisch», sagte Teske. Zuletzt scheiterte ein deutscher Grand Prix an der Finanzierung. Die von der Rennserie aufgerufene Antrittsgebühr im mittleren zweistelligen Millionen-Bereich ist alleine für die Streckenbetreiber des Hockenheim- und des Nürburgrings nicht zu stemmen.
«Gefahr, dass man Deutschland als Formel-1-Land verliert»
«Wir sind, waren und bleiben in Kontakt mit der Formel 1 und loten immer wieder gemeinsam aus, ob es eine Möglichkeit gibt», sagte Teske: «Die Refinanzierung der Antrittsgebühren rein über Ticketverkäufe bekommt man finanziell nicht hin.» Deswegen müssten alternative Erlösquellen und Geldgeber gefunden werden.
Zuletzt hatte es 2019 ein Rennen auf dem Hockenheimring gegeben, damals war Mercedes als Titelsponsor eingesprungen. Ein Jahr später kam der Nürburgring durch die Corona-Pandemie kurzfristig zu einem Grand Prix. Seitdem macht die Formel 1 einen Bogen um Deutschland, nachdem es zuvor insgesamt 79 Rennen – teilweise sogar zwei pro Jahr – gegeben hatte.
«Es besteht ein bisschen die Gefahr, dass man Deutschland als Formel-1-Land vollständig verliert – und da muss man gegensteuern», sagte Teske: «Man könnte es sich einfach machen und sagen, das liegt nur in der Hand der Formel 1. Aber ich denke, das ist zu kurz gedacht.» Man müsse auch wieder dafür sorgen, dass der Nachwuchs gefördert wird oder Rennen im Free-TV gezeigt werden. Und: «Wir müssen mehr junge Fans anziehen – und dann gehört da auch ein Deutschland-Grand-Prix dazu, um das Ganze erlebbar zu machen.»
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