Nach den aufregenden Punktetagen kann Mick Schumacher jetzt auch wieder ein bisschen runterschalten, im Hause Schumacher dreht sich in dieser Woche fast alles um 1 PS.
Auf der CS Ranch – CS sind die Initialen von Mutter Corinna Schumacher – werden bis Sonntag EM-Titel im Reining vergeben. Mick Schumachers Schwester Gina gehört zu den Besten in dieser Reitdisziplin. So wie Mick in der Formel 1. Für viele ist er nach den starken Auftritten in Silverstone und Spielberg richtig angekommen. «Es könnte Micks endgültiges Erwachen sein», schrieb das spanische Sportblatt «Marca».
Am Sonntagabend verließ Mick Schumacher die Steiermark Richtung Schweizer Wahlheimat mit einem Lächeln – und auch noch ein bisschen ungläubig. Dass er von den Fans zum «Fahrer des Tages» gewählt worden war, überraschte den Sechsten des Großen Preises von Österreich. «Bin ich? Wow!!!», entgegnete er mit großen Augen.
Formkurve zeigt nach oben
Platz acht und vier Punkte in der Woche vorher, Platz sechs und acht Zähler nun. Im Klassement ist Mick Schumacher auf Platz 15 geklettert. Vor ihm: Kumpel und Ratgeber Sebastian Vettel, der viermalige Weltmeister hat in seinem Aston Martin gerade mal drei Punkte mehr aus den ersten elf Rennen der Saison gesammelt.
«Die Formkurve zeigt eindeutig nach oben», sagte Micks Onkel Ralf Schumacher im «AvD Motor & Sport Magazin» von Sport1. Mick habe sich mit seinem Auftritt «jetzt im Team eine Menge Respekt erarbeitet». Nicht nur, weil er schneller als sein Stallrivale Kevin Magnussen war, sondern auch wegen seines «Super-Duells» mit Lewis Hamilton. Er sei da sehr clever gefahren. Der siebenmalige Weltmeister selbst hatte beim rundenlangen und zunächst erfolglosen Versuch, Mick Schumacher zu überholen, gestaunt: Der Haas-Rennwagen sei «wahnsinnig schnell» auf der Geraden.
Schumacher liefert Vertragsargumente
Mick Schumacher hat aber auch das Optimale rausgeholt. Klar ist, dass er dennoch sicher nun nicht dauerhaft derartige Platzierungen einfahren kann. Dafür ist die Leistung des Autos zu unvorhersehbar schwankend. Klar ist aber auch, dass er nach seinem wenig lehrreichen ersten Lehrjahr mit einem überhaupt nicht konkurrenzfähigen Auto nun überhaupt erstmal zeigen kann, was er schon bei seinen Titeln in den Formel-Rennserien 2 und 3 bewies: Kompromissloses, aber sauberes Attackieren und Verteidigen. In Silverstone hatte er sich mit Weltmeister Max Verstappen bekämpft. In Spielberg zählte neben Hamilton auch der zweimalige Champion Fernando Alonso dazu.
«Mick ist super gefahren, hat gut und immer auf der sportlichen Seite verteidigt», lobte auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Von einem «fantastischen Rennen» sprach Mick Schumachers eigener Teamchef Günther Steiner, der nach den zwei schweren Unfällen des 23 Jahre alten Sohnes von Michael Schumacher nicht unbedingt entlastend agiert und geredet hatte. Nun lieferte Mick Schumacher aber auch vor den Augen des amerikanischen Teambesitzers Gene Haas beste Argumente für die anstehenden Verhandlungen um einen neuen Vertrag. Für Onkel Ralf Schumacher, der als Sky-Experte auch in Österreich war, ist das nur noch «eine Frage der Zeit».
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