21. November 2024

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Monaco-Action: Crash von Schumacher und Vettel-Probleme

Ferrari ist wieder da! Zumindest nach dem Trainingstag in Monaco. Platz eins für Charles Leclerc, den echten Monegassen im Fahrerfeld. Für Mick Schumacher läuft es nicht so gut. Auch Vettel hat zu kämpfen.

Sebastian Vettel konnte über seine Probleme mit dem Auge schon wieder scherzen, Mick Schumacher nahm den Kuss «mit der Bande» sportlich.

«Natürlich kann man sagen, dass sowas in Monaco dazu gehört», sagte der 22 Jahre alte Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher und hofft, dass es nun im Rennen am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) nicht wieder passiert. Gut gelaunt bilanzierte Mick Schumacher daher nach dem Auftakttag zum Großen Preis von Monaco: «Es hat natürlich Spaß gemacht.»

Zuvor hatte er allerdings für ein vorzeitiges Trainingsende gesorgt, als er mit seinem Formel-1-Wagen die Leitplanken mehr als nur ein bisschen touchiert und sich vor allem das rechte Hinterrad beschädigt hatte. Vor zwei Jahren war er mal in der Formel 2 auf dem höchst anspruchsvollen Kurs gefahren, der keine Fehler verzeiht. In der ersten Trainingseinheit mit einem Formel-1-Wagen kam er am Donnerstag nach einer Stunde auf Rang 18, diesmal auch geschlagen von seinem russischen Teamkollegen Nikita Masepin.

In der zweiten Session verlor er in der Casino-Passage die Kontrolle über seinen Rennwagen, bevor er über die Strecke schlingerte und anschlug. Die Hinterräder hätten blockiert, erklärte Mick Schumacher. Er war zunächst noch weiter gerollt, hatte das Auto aber abstellen müssen. Das Training wurde knapp fünf Minuten früher für beendet erklärt.

Mit einem überraschenden Tagesschnellsten: Lokalmatador Charles Leclerc drehte nach einem Getriebedefekt am Mittag im ersten Freien Training bei der zweiten Einheit die schnellste Runde auf dem 3,337 Kilometer langen Kurs. Sein Ferrari-Teamkollege Carlos Sainz Junior bestätigte direkt dahinter, dass mit der Scuderia in Monte Carlo zu rechnen ist.

«Sie sind wirklich stark, es ist überraschend, dass sie sich so verbessert haben. Es ist aber auch großartig», betonte Rekordweltmeister Lewis Hamilton, der im Mercedes auf Rang drei in der schnelleren Nachmittagseinheit folgte. Vierter wurde sein Herausforderer Max Verstappen im Red Bull.

Den siebenmaligen Weltmeister und WM-Spitzenreiter sowie den WM-Zweiten, die im Klassement 14 Punkte auseinander liegen, trennten nur mickrige sieben Tausendstelsekunden. Zwischendurch lagen beide sogar bis auf die dritte Kommastelle gleichauf. «Ich hatte gehofft, wir wären schneller», betonte Verstappen aber.

Der Kampf am Samstag um die Pole nach dem traditionellen Ruhetag im Fürstentum könnte zum Nerven-Höhepunkt des Wochenendes werden. Wer sie holt, hat auch beste Siegchancen. In den zurückliegenden elf Rennen siegte achtmal der Pilot von Startrang eins.

Auch Vettel gelang das schon (2011). Diesmal braucht er an einen Sieg nicht zu denken. Er reihte sich auf Position zehn im zweiten Training ein, zuvor hatte es Vettel auf Position acht geschafft. Immerhin ein leichter Aufwärtstrend.

Der 33 Jahre alte gebürtige Heppenheimer hatte am Nachmittag auch weniger mit seinem Aston Martin zu kämpfen, als mit einem ganz anderen Problem. Es fühle sich an, als würde sein Auge bluten, funkte der viermalige Weltmeister aufgeregt während der Übungsrunden an die Box. Letztlich hatte es aber nur getränt. «Auf den ersten Runden ist mir was ins Auge geflogen», erklärte Vettel: «Ideal war das nicht.» Seinen Humor behielt er trotzdem und zog auch kurz die vom Team für ihn gebastelte Augenklappe amüsiert auf.

Von Jens Marx, dpa