21. November 2024

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Rückschlag für Verstappen – Perez rettet Red-Bull-Ehre

Ein Defekt stoppt den absoluten Topfavoriten. Max Verstappens Aufholjagd-Modus verspricht Spektakel im Rennen am Sonntag. Im Kampf um den Sieg ist aber auch der Weltmeister von 2005 und 2006 dabei.

Max Verstappen stapfte mit grimmiger Miene durch die Box, Teamchef Christian Horner blickte seinem Star-Piloten mit sorgenvollem Blick hinterher. Der zweimalige Formel-1-Weltmeister muss sich nach einem vorzeitigen Aus in der Qualifikation auf eine heiße Aufholjagd beim Großen Preis von Saudi-Arabien gefasst machen.

Nur Platz 15 für den absoluten Top-Favoriten, die Ehre von Red Bull rettete umgehend Verstappens Kollege Sergio Perez. Ein Jahr nach seiner Premieren-Pole ebenfalls auf dem Dschidda Corniche Circuit verwies er Charles Leclerc im Ferrari auf den zweiten Platz in der Qualifikation.

Alonso geht zuversichtlich ins Rennen

Der Monegasse muss aber wegen einer Startplatzstrafe nach dem Wechsel der Kontrollelektronik zehn Positionen nach hinten rücken. Heißt auch: Neben Perez wird Fernando Alonso, Weltmeister von 2005 und 2006, 41 Jahre alt und stark wie zu besten Zeiten im schnellen Aston Martin stehen. Er wurde in der Qualifikation Dritter.

«Wir sind zuversichtlich», sagte Alonso, der auf seine erste Pole seit dem Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring 2012 gehofft hatte. Die Stärke des Wagens sei die Geschwindigkeit beim Longrun – sprich: Im Rennen. «Wir sollten Sonntag besser als Samstag sein.»

Es folgten George Russell im Mercedes, Carlos Sainz im zweiten Ferrari und Alonsos Teamrivale Lance Stroll. Rekordweltmeister Lewis Hamilton kam im zweiten Silberpfeil nicht über den achten Platz hinaus. Nico Hülkenberg verpasste die Top Ten als Elfer im Haas, schlug aber seinen dänischen Stallrivalen Kevin Magnussen (13.).

Noch bevor es losging, musste Verstappen bei der Frage nach der Konkurrenz um die nächste Pole Position noch lächeln. «Ja, einige gibt es», meinte er. Dass sich Red Bull wohl im Moment nur selbst schlagen kann, denken andere. Red Bull sei auf einem anderen Planeten, meinte Ferrari-Fahrer Leclerc.

Der Blick auf die vorangegangenen drei Trainingseinheiten belegte das auch noch mal: Verstappen fuhr jedes mal die schnellste Runde, selbst Perez hatte er bisweilen um über eine halbe Sekunde hinter sich gelassen. Und auch im sogenannten Q1, dem ersten von drei Zeitabschnitten der K.o.-Ausscheidung dominierte der 25 Jahre alte Niederländer.

Horner kündigt «jede Menge Arbeit» an

Alles lief nach Plan, bis Verstappen auf einmal langsamer wurde. «Ich habe ein Problem, der Motor hat ein Problem», funkte er an die Box. Gut sechs Minuten blieben, den Wagen wieder in Fahrt zu bringen. Zu wenig. Das musste auch der neue starke Mann im Red-Bull-Konzern, Oliver Mintzlaff, in der Garage live mitansehen. Die Vermutung laut Horner: Ein Defekt an der Antriebswelle.

Verstappen stieg aus, das war’s, der absolute Topfavorit musste den ersten schweren Rückschlag einstecken – am zweiten Grand-Prix-Wochenende. «Ich kam aus Kurve 10 und dann ist es passiert. Das ist natürlich ärgerlich», sagte Verstappen. «Auf dieser Strecke ist alles möglich, wir haben schon die verrücktesten Sachen gesehen», meinte er zwar auch, betonte aber: «Es geht natürlich um die Punkte, es ist eine lange Saison.» Im dichten hinteren Feld wird er vor allem die heikle erste Runde überstehen müssen auf dem ohnehin unfallanfälligen und engen Stadtkurs, auf dem die Fahrer durchschnittlich 250 Stundenkilometer fahren.

Sie hätten ein gutes Rennauto, einen guten Speed auf der Gerade, es sei aber alles möglich, meinte Red Bulls Teamchef Horner und kündigte bis zum Erlöschen der Roten Ampeln «jede Menge Arbeit» an.

Jens Marx, dpa