Im Sprint-Spektakel von Spa hat Max Verstappen seinen nächsten Formel-1-Sieg eingesammelt. Der Red-Bull-Pilot setzte sich im verkürzten Rennformat klar vor dem Australier Oscar Piastri im McLaren durch und baute sein ohnehin sattes Polster in der WM weiter aus.
«Es war alles unter Kontrolle, das Auto war schnell», sagte Verstappen entspannt nach seinem nächsten Erfolg. Dritter in einem ereignisreichen Rennen wurde Alpine-Fahrer Pierre Gasly.
Die häufigen Regenschauer machten der Formel 1 und den zehntausenden Fans auf den Tribünen kräftig zu schaffen. Der Beginn von Sprint-Qualifikation und Rennen musste jeweils verschoben werden, weil aus Sicherheitsgründen kein Fahrbetrieb auf der pitschnassen Strecke möglich war. Der Sprint wurde dann hinter dem Safety-Car gestartet, die Rennleitung wies das Aufziehen von Regenreifen an.
Vor dem Gastspiel im oft verregneten Spa hatte es eine Sicherheitsdebatte im Fahrerlager gegeben. Erst vor vier Wochen war der Niederländer Dilano van’t Hoff im Regen auf der Strecke in den Ardennen ums Leben gekommen. Problem für die Formel 1 ist vor allem die starke Gischt, die von den schweren Rennwagen mit den breiten Reifen erzeugt wird. «Das verursacht viele Unfälle, weil wir nicht schnell genug reagieren können», sagte Ferrari-Pilot Charles Leclerc.
Piastri wählt richtige Taktik
Fünf Runden drehte das Feld hinter dem Safety-Car, dann war die Piste trocken genug für einen fliegenden Start. Sofort begann der Reifenpoker. Der führende Verstappen fuhr auf der Regenmischung weiter, Verfolger Piastri wechselte wie die Hälfte der Fahrer sofort auf Mischwetter-Pneus.
Und diese Taktik des Australiers erwies sich als richtig. Als Verstappen nach der ersten freien Runde zum Boxenstopp kam, zog Piastri vorbei. Kurz darauf war wieder das Safety-Car gefragt. Fernando Alonso krachte an seinem 42. Geburtstag mit dem Aston Martin in die Bande und steckte im Kies fest.
Verstappen baut Vorsprung in Gesamtwertung aus
Kurz nach dem Neustart stellte Verstappen die gewohnten Verhältnisse wieder her. Auf der Kemmel-Geraden überholte er den machtlosen Piastri und eilte seinem nächsten Sieg entgegen. Dank der acht Punkte für den Sieg im Sprintformat baute er seinen Vorsprung in der Gesamtwertung schon vor dem zwölften Saisonlauf am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) auf 118 Punkte vor Teamkollege Sergio Pérez aus.
Der Mexikaner musste nach einem harten Zweikampf mit Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton vorzeitig sein beschädigtes Auto abstellen. Hamilton erhielt für seine Aktion eine Fünf-Sekunden-Strafe und fiel im Ziel auf Rang sieben zurück.
Hülkenberg weiter im Pech
Alles läuft also weiter auf den Titel-Hattrick für Verstappen hinaus, der in diesen Wochen einfach nicht zu schlagen ist. Sieben Grand Prix in Serie hat er bereits gewonnen. Auch in der Qualifikation für das Hauptrennen drehte er am Freitag die mit Abstand schnellste Runde. Am Sonntag muss Verstappen aber wegen eines unerlaubten Getriebewechsels fünf Plätze weiter hinten starten. Auf der Pole Position steht dann der Monegasse Leclerc.
Für Nico Hülkenberg läuft es in Spa bislang überhaupt nicht. In der Qualifikation für den Grand Prix konnte der Rheinländer wegen eines hydraulischen Defekts keine Zeit setzen. In der Startplatz-Jagd für den Sprint schickte ihn sein Haas-Team nach einem verpatzten Reifenwechsel zu spät zurück auf die Strecke, sodass er keine schnelle Runde mehr fahren konnte und wieder Letzter wurde. Im Sprint reichte es dann nur für Platz 17.
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