Der langjährige Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat Rekordweltmeister Lewis Hamilton ein baldiges Karriereende empfohlen. «Er würde sich selbst betrügen, wenn er weitermacht. Er sollte jetzt aufhören», sagte der 94-jährige Brite der britischen Zeitung «Daily Mail» über seinen Landsmann und Weggefährten: «Wenn ich ihn betreuen würde, würde ich jetzt direkt mit Ferrari verhandeln und sagen: ‚Wenn Sie jemanden haben, der Lewis ersetzt, wird er zurücktreten.’»
«Hätte es schon vor einer Weile tun sollen»
Der 40 Jahre alte Hamilton hat beim italienischen Traditionsrennstall große Probleme, an die Erfolge aus der Vergangenheit anzuknüpfen. Nach insgesamt sieben WM-Titeln hatte er sich im vergangenen Jahr dazu entschieden, von Mercedes den spektakulären Schritt zur Scuderia zu machen. Von einem weiteren Triumph oder gar nur einem Rennsieg ist der Altmeister aber derzeit weit entfernt.
«Lewis ist müde. Er macht das, was er immer macht, schon ewig. Er braucht endlich eine Pause, einen Neustart, um etwas völlig anderes zu machen», sagte Ecclestone, der keinen Zweifel an Hamiltons großem Talent hat: «Er glaubt es vielleicht nicht, aber er wird sich im Ruhestand nach seiner Karriere bald daran gewöhnen, andere Dinge abseits des Motorsports zu tun. Ich denke, er hätte es schon vor einer Weile tun sollen.»
Sieben Titel sind völlig genug
Zuletzt zeigte sich Hamilton oft frustriert von den eigenen Fehlern und zweifelte stark an seinem eigenen Können. In der WM-Wertung ist er zur Sommerpause mit großem Rückstand hinter der Spitze nur Sechster und zeigt schwächere Leistungen als Teamkollege Charles Leclerc, der am Samstag in Ungarn sogar auf die Pole Position gerast war.
Ecclestone sieht für Hamilton keinen Grund mehr, etwas zu riskieren, schon gar nicht seine Gesundheit. «Er muss das Risiko nicht länger eingehen. Er hat sieben Weltmeistertitel gewonnen, und das ist völlig genug», sagte der Mann, der bis 2017 rund 40 Jahre die Geschicke der Formel 1 lenkte, bevor die neuen Eigentümer aus den USA übernahmen. Hamilton soll nach dieser Saison noch zwei weitere Jahre an Ferrari gebunden sein.