Der Tempo-Tempel Monza! Schneller geht’s praktisch nicht in der Formel 1.
Hier einige Schlaglichter:
Die Strecke: 5,793 Kilometer ist der Kurs lang – mehr als drei Viertel davon stehen die Fahrer mit dem Fuß bis zum Anschlag auf dem Gaspedal. Die Einheimischen nennen sie «La Pista Magica», allerdings wird ein magischer Name künftig nicht mehr offiziell dazugehören. Die legendäre Parabolica am Ende einer Runde wird umbenannt in «Curva Alboreto» – zu Ehren des vor 20 Jahren auf dem Lausitzring tödlich verunglückten italienischen Rennfahrers Michele Alboreto.
Gefordert sind in Monza Piloten wie Autos gleichermaßen. Der Motor bei Höchstgeschwindigkeiten von mehr als 360 km/h, die Fahrer bei Rad-an-Rad-Zweikämpfen unter Vollgas. Elf Kurven gibt es nur, das sagt auch einiges, die Bremsen verrichten ebenfalls Schwerstarbeit.
Die Lage: Wer zum Autodromo Nazionale di Monza will, muss den Königlichen Park von Monza ansteuern. Denn darin ist die Strecke eingebettet: Mythos trifft malerisch. 110 Tage dauerte der Bau des Kurses Anfang der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. 3500 Arbeiter waren im Einsatz. Von Mailand ist der Kurs rund 20 Kilometer entfernt.
Die Statistik: Michael Schumacher machte, wovon jeder Ferrari-Fahrer träumt. Er gewann mit der Scuderia in Monza, fünfmal sogar. Ebenso oft, aber einmal im McLaren und viermal im Mercedes, gewann Lewis Hamilton in Monza. Max Verstappen konnte dort noch nie siegen.
Das unvergessene Rennen: Nur eins? Nein. Aus deutscher Sicht bleibt neben dem Fünferpack von Schumacher zweifelsohne der erste Grand-Prix-Erfolg von Sebastian Vettel in Erinnerung. 2008 in seinem 22. Grand Prix raste Vettel im Regen zum Sieg, am Steuer eines Toro Rosso. Da wäre aber auch das unfassbare Comeback von Niki Lauda. 1976 trat der Österreicher gerade mal 42 Tage nach seinem Feuerunfall auf dem Nürburgring in Monza an und kam auf den vierten Platz. Oder das Rennen fünf Jahre vorher: Peter Gethin gewann mit 0,01 Sekunden Vorsprung. 25 Mal hatte die Führung gewechselt, der Fünftplatzierte lag im Ziel auch nicht mehr als 0,6 Sekunden zurück.
So lief es im Vorjahr: Auch ein Rennen, das so schnell nicht vergessen wird. Und das noch nicht einmal, weil es das 999. Rennen von Ferrari war. Die Autos der Scuderia – in einem saß Sebastian Vettel – kamen nicht mal ins Ziel. Lewis Hamilton übersah Warnschilder und wurde bestraft, den Sieg sicherte sich sensationell Pierre Gasly vom Team Alpha Tauri – das einst Toro Rosso hieß.
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