Mick Schumacher stand mit Mundschutz in der Boxengasse und schaute noch ein bisschen neugierig der Konkurrenz zu, Sebastian Vettel stapfte schnell aus der Garage.
Für Neuling Schumacher, der immerhin das interne Duell mit seinem Teamkollegen klar für sich entschied, kam das frühe Aus in der Qualifikation zum Auftaktrennen in der Formel 1 nicht überraschend. «Sehr kurz, aber im Endeffekt trotzdem echt happy», bilanzierte Mick Schumacher daher in der Wüste von Sakhir: «Wir wussten, dass nicht viel nach vorne geht, dennoch waren wir nah dran.»
Dass auch Vettel unter den Palmen in Fahrerlager schon so früh Auskunft geben musste und nicht weiterfahren durfte in seinem Aston Martin mit Spitznamen «Honey Ryder», lag auch an zweimal gezeigten Gelben Flaggen, wodurch er eingebremst worden war. Zeit für eine weitere Runde blieb nicht mehr. «Ich denke, wir hätten vielleicht besser aufpassen müssen, uns besser positionieren sollen, aber im Nachhinein ist man immer schlauer, das hat uns heute natürlich hart getroffen.» Platz 18 – was für ein Fehlstart.
Teamkollege Lance Stroll schaffte es als Zehnter immerhin in die Top Ten. Im Kampf um die erste Pole des Jahres steckten aber andere: Nicht zu schlagen war Max Verstappen. Der 23 Jahre alte Niederländer bestätigte sowohl die Test- als auch die Trainingsergebnisse und machte weitere Hoffnungen auf einen spannenden WM-Kampf mit Titelverteidiger Lewis Hamilton.
Der 36 Jahre alte Siebenfach-Champion musste sich auf Rang zwei um fast vier Zehntelsekunden in seinem Mercedes geschlagen geben. Teamkollege Valtteri Bottas wurde Dritter vor Charles Leclerc im Ferrari. Bemerkenswert: Rückkehrer und Doppelweltmeister Fernando Alonso nimmt das Rennen an diesem Sonntag (17.00 Uhr MESZ/Sky) im Alpine von Platz neun aus in Angriff.
Hamilton richtete sich noch ein wenig den Helm, da lenkte Schumacher seinen Haas schon über den mittlerweile auf 35 Grad abgekühlten Asphalt. Schumacher war auch der erste, für den eine gezeitete Runde gestoppt wurde. Dabei hatte er sich auch von einem Dreher seines gleichaltrigen Teamkollegen Nikita Masepin vor ihm nicht irritieren lassen. Nach ein paar Minuten wurde es dann voll auf der 5,412 Kilometer langen Strecke. Schumacher wurde erst einmal durchgereicht und fand sich zunächst auf dem letzten Platz wieder.
Er kam für eine weiteren Versuch aus der Box, mit ihm auch Masepin. Der Russe drehte sich dann Ende der Start- und Zielgeraden und wurde Letzter. Mit deutlich über einer halben Sekunde Vorsprung landete Mick Schumacher vor Masepin – Mindestziel erreicht.
Davon konnte bei Vettel nicht mal im Ansatz die Rede sein. Am Ende stand eine Zeit, die nicht einmal für den Einzug in die zweite Runde der Ausscheidung reichte. Bei den Trainingseinheiten am Freitag und auch bei der Session am Samstag hatte er im Aston Martin schon keine Platzierung in den Top Ten geschafft. Nun kam auch noch der unglückliche Verlauf mit den Gelben Flaggen hinzu.
Dass die Saison aus der vorletzten Reihe für den viermaligen Weltmeister beginnen würde, hätte er sich wohl auch nicht erträumen lassen. «Das Auto ist schneller als das, wo wir stehen», betonte der 33 Jahre alte gebürtige Heppenheimer aber.
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