Es gibt Gebrauchte, die bei aller grundsätzlicher Fehlbarkeit technischer Produkte eine relativ sichere Bank sind. Der Volvo XC60 zählt dazu – trotz seines hohen Gewichts, das eigentlich gute Voraussetzung dafür schafft, Fahrwerksteile ermüden zu lassen.
Der «Auto Bild TÜV-Report 2025» schreibt zu dem Modell angesichts seines Auftritts bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU): «Trotz Laufleistungen, die etwa ein Drittel über dem Schnitt aller geprüften Fahrzeuge liegen, gibt sich der XC60 kaum eine Blöße.» Bezahlen muss man das jedoch mit recht hohen Preisen auch für gebrauchte Exemplare.
- Modellhistorie: Der erste XC60 kam als Kleinausgabe des SUV XC90 im Jahr 2007 zu den Händlern. Seine Front gestaltete der schwedische Hersteller zum Modelljahr 2013 neu, serienmäßig an Bord kam ein Notbremsassistent, Motoren wurden auf mehr Effizienz getrimmt.
2017 startete die zweite Modellgeneration durch, die 2021 geliftet wurde – mittels optischer Retuschen und der Umstellung des Infotainments auf Google-Basis. Zum zweiten Facelift 2025 flogen die Diesel aus dem Programm.
- Karosserie und Varianten: Fünf Türen und hochgebaut – der Volvo weist, begleitet von nordischem Design, Kernmerkmale eines SUV auf, die die etwas flachere Zweitauflage aufweicht. Varianten mit Leistungssteigerung tragen den Beinamen Polestar. Als Plug-in-Hybrid wurde der Schwede erstmals 2017 aufgelegt.
- Abmessungen (laut ADAC): 1. Generation: 4,63 m bis 4,64 m x 1,89 m x 1,71 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 495 l bis 1.455 l; 2. Generation: 4,69 m x 1,90 m x 1,66 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 483 l bis 1.410 l (Plug-in-Hybrid: 468 l bis 1.543 l).
- Stärken: Als Hybrid bringt der Volvo bis zu 2,4 Tonnen auf die Waage. Da sollte man meinen, das Fahrwerk verschleißt früh. Das Gegenteil ist der Fall: Gute bis sehr gute Werte vermerkt der Tüv-Report für die zweite Generation. Gleiches Bild bei den Bauteilen der Bremse, hier brilliert auch die Erstauflage mit Beanstandungsquoten unter dem Klassendurchschnitt. Die Abgasuntersuchung (AU) ist für den XC60 selten ein Problem.
- Schwächen: Lenkanlage und -gelenke ermüden, Federn und Dämpfer verschleißen – die Erstauflage weist hier ab der dritten beziehungsweise vierten HU erhöhte Quoten auf, im Alter von sieben und neun Jahren also. Dann treten auch Schwächen an hinterer Beleuchtung beziehungsweise den Blinkern zutage. In allen Altersklassen ist allerdings Ölverlust ein Thema, vor allem am ersten XC60 zum dritten Pflichtcheck.
Am neueren Schweden sollten Interessenten die Abgasanlagen überprüfen: Hier leiste er sich zur zweiten HU «einen Mini-Ausrutscher», so der Report.
- Pannenverhalten: In der ADAC-Pannenstatistik zeigen XC60 der Erstzulassungsjahre 2009 bis 2013 sowie 2016 Clubangaben zufolge mittlere Zuverlässigkeit. Die übrigen schneiden gut bis sehr gut ab.
Als Pannenschwerpunkte werden genannt: Antriebsriemen bei Exemplaren von 2011 bis 2014 sowie 2016 und 2017, allgemein die Fahrzeugelektrik (2018) sowie bei Autos mit Zulassung 2010 und 2011 die Lichtmaschine, die Kraftstoffpumpe und die Starterbatterie.
- Motoren (laut ADAC): 1. Generation: Benziner (Vier- und Sechszylinder, Front- und Allradantrieb): 149 kW/203 PS und 225 kW/306 PS; Diesel (Vier- und Fünfzylinder, Front- und Allradantrieb): 100 kW/136 PS bis 169 kW/230 PS.
2. Generation: Benziner (Vierzylinder, Front- und Allradantrieb): 145 kW/197 PS und 246 kW/335 PS; Diesel (Vierzylinder, Front- und Allradantrieb): 110 kW/150 PS bis 177 kW/240 PS; Plug-in-Hybrid (Otto- + E-Motor und Allrad): 251 kW/341 PS bis 335 kW/455 PS.
Händler-Verkaufswert nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) mit statistisch erwartbaren Kilometern – drei Preisbeispiele:
- XC60 B5 AWD Essential Mild-Hybrid (6/2023); 184 kW/250 PS (Vierzylinder); 33.000 Kilometer; 39.243 Euro.
- XC60 T8 Twin Engine AWD Inscription (6/2020); 288 kW/392 PS Systemleistung (Vierzylinder + E-Motor); 73.000 Kilometer; 36.109 Euro.
- XC60 D4 DPF 2WD Edition Pro (6/2013); 120 kW/163 PS (Fünfzylinder); 180.000 Kilometer; 9.405 Euro.